V8 Star / Die Serie
Die V8-Star war zwischen 2001 und 2003 eine deutsche Tourenwagen-Meisterschaft mit Silhouettefahrzeugen.
Ähnlich wie in der DTM hatten diese Fahrzeuge keine technischen Gemeinsamkeiten mit einem Serienfahrzeug. Es gab zwar unterschiedliche Karosserien - so genannte Silhouetten aus Glasfaserverstärktem Kunststoff, die dem Aussehen von diversen Mittelklassemodellen nachempfunden wurden - aber darunter waren alle Tourenwagen technisch identisch.
Vorgestellt wurde die V8-Star im Jahr 2000 auf der Essen Motor Show. Ab 2001 fuhr sie im Rahmen der Beru Top 10. Hier fungierte sie als zweites Highlight neben der Deutschen Tourenwagen-Challenge (DTC). Um das Wochenende attraktiver zu gestalten, trug die DTC wie gewohnt ihre Rennen sonntags aus, während die V8-Star samstags fuhr. Mit dem DSF hatte man auch einen TV-Partner.
Nach dem ersten überaus erfolgreichen Jahr 2001 kam 2002 eine weitere Steigerung: Es gab neue Silhouetten, mehr Leistung, ein Top 12- anstatt eines Top 8-Qualifyings, Rainer Braun als TV-Kommentator und viele neue Fahrer sowie eine Fahrerin. Die V8-Star war bei den Fans sehr beliebt. Auch für 2003 war eine weitere Steigerung geplant: Beabsichtigt war, wie bisher im Rahmen der Beru Top 10 zu fahren, doch wollte man noch ein paar Spezialitäten liefern. Man wollte beim German 500 sowie beim Truck GP am Nürburgring starten. Zusätzlich war ein Ovalrennen auf dem EuroSpeedway Lausitz geplant.
Stattdessen wurde jedoch am 3. Februar 2003 verkündet, dass man sich von der Beru Top 10 trennt und man präsentierte einen notdürftig organisierten Rennkalender: 3x Nürburgring, 3× EuroSpeedway (2× Oval, 1× GP-Kurs), 2× Zandvoort und 1× Sachsenring. Ein schwächelndes Starterfeld mit wenig prominenten Piloten, schlechte TV-Präsenz, Fehlentscheidungen der Rennleitung und eine Zakspeed-Dominanz leiteten das Ende der V8-Star ein. Da die Situation für die Saison 2004 nicht verbessert werden konnte, entschloss man sich, diese ausfallen zu lassen und die V8-Star erst 2005 fortzusetzen. Dieses Comeback war geplant, fand jedoch letztlich nicht statt.
V8 Star / Das Fahrzeug
Die V8-Star war eine herstellerungebundene Serie, um für Teams und Fahrer eine Möglichkeit zu schaffen, unter gleichen Voraussetzungen ihr Können unter Beweis zu stellen. Technisch hatten alle Fahrzeuge einen Gitterrohr-Rahmen mit einem aus den USA importierten 5,7-l-V8-Motor mit ca. 365 kW/500 PS (2001: 330 kW/450 PS) und 600 Nm Drehmoment, der seine Kraft auf ein sequenzielles 6-Gang-Getriebe abgab. Elektronische Fahrhilfen waren verboten. Zur Sicherheit saßen die Fahrer in einem Monocoque, das technisch denen von Formelfahrzeugen glich. Zusätzlich waren in den Tourenwagen noch CFK-Crashboxen verbaut.
Um den Fans ein optisch abwechslungsreiches Feld zu bieten, wurden verschiedene Silhouetten konstruiert, bei denen Wert auf spektakuläre Optik – mit großen Spoilern und Flügeln – sowie breiten Radhäusern gelegt wurde. Dabei wurden die Karosserien verschiedenen Mittelklassefahrzeugen nachempfunden. Allerdings gab es hierbei Probleme: Die Hersteller wollten nicht ein Fahrzeug ihrer Marke verlieren sehen, ohne Einfluss auf dessen Erfolg zu haben. Sie sahen daher ihr Image gefährdet. Dies führte dazu, dass die Silhouetten, insbesondere die des BMW 5er und des Audi A6, abgewandelt werden mussten. Aufgrund der unterschiedlichen Karosserien wurde im Windkanal eine einheitliche Aerodynamik der verschiedenen Silhouetten erarbeitet.
2002 kamen zwei neue Silhouetten zur V8-Star hinzu. Diesmal bekannten sich die beiden Hersteller Volkswagen und Ford zur V8-Star, sodass die Karosserien nicht abgewandelt werden mussten, sondern oberhalb der Radnabe dem original Passat und Mondeo entsprachen.
Svens Geschichte und der 1. V8 Star
Erste V8 STAR Erfahrungen hatte Sven Fisch beim Einsatz auf dem V8 STAR von Rüdiger Julius Bernhart sammeln können. Von da an ließ ihn das Thema V8 STAR nicht mehr los, auch deshalb weil der schnelle C-Kadett so langsam am Ende seiner Möglichkeiten angelangt war. Nach zwei Meistertiteln in den wichtigsten Sprintchampionaten im deutschen Breitensport wechselte das 31 Jahre alte Coupé den Besitzer. Da hatte die Suche nach einem Nachfolger längst begonnen. Von Porsche GT3 bis Seat Leon wurde alles durchgekaut, doch der Gedanke an einen V8 STAR ließ Sven Fisch nicht los. Immer wieder wurden die 500 PS starken Silhouetten Fahrzeuge angeboten, meist auch zu einem akzeptablen Preis. Möglichst unverbastelt sollte der zukünftige Renner aber sein. Am Ende ging dann doch alles ganz schnell und Januar 2009 stand ein kaum gefahrener V8 STAR in Stuttgart.
Der Nachfolger / Nasenbär
Ebenfalls ein V8 Star aus dem Besitz des Novidem-Swissracing-Team. Die Silhouette, eine Eigenkonstruktion des ehemaligen Besitzers. Von der Aerodynamik um ein vieles besser als die Serien Fahrzeuge. Der Motor 7,4 l mit 745 PS. Aufgrund seiner „gewöhnungsbedürftigen“ Optik bekam dar Wagen den Spitznamen Nasenbär.
Das T-Car
Ein Eigenbau von Achim Koppehel. Der Motor, ein Aurora V8 ehemals mit Methanol betrieben und auf Benzin umgebaut. 530 PS und ca. 400 Nm bei 950 kg Leistungsgewicht.